Der Besuch
der alten Dame
Von: Friedrich Dürrenmatt
Inszenierung: Nicolas Stemann
- 50% Schulden
- 80% Schuld
- 100% Schuhe
Alfred Ill soll abgeschafft werden. Er steht vor einem Tribunal und fürchtet um sein Leben. Als junger Mann ist er zum Täter geworden, nun, viele Jahre später, fordert die Klägerin Gerechtigkeit. Sie kann sie sich leisten. Als Dame von Welt kommt Claire Zachanassian in das Dorf Güllen zurück und bietet eine Milliarde, wenn jemand Ill tötet. Als junge Frau hat sie die Macht eines gesellschaftlichen Ausschlusses am ganzen Leib erfahren, unehelich schwanger wurde sie aus Güllen vertrieben. Dieser Moment sollte ihr restliches Leben bestimmen. Wie viel Vergeltung rechtfertigt die Tat? Was ist der Unterschied zwischen Rache und Gerechtigkeit? Und wie wird aus der Betroffenen eine Täterin? Nicolas Stemann inszeniert den Schweizer Klassiker mit zwei seiner langjährigen Weggefährt*innen: den Spieler*innen Patrycia Ziółkowska und Sebastian Rudolph.
Presse- und Publikumsstimmen
«Regisseur Nicolas Stemann lässt Dürrenmatts Paradestück im Pfauen singen und sprechen. Hingehen!» (Tages-Anzeiger, 20.09.2021)
«Dingdong! Wir stürzen uns drauf, greifen gierig nach den Sätzen - die, so kommts uns vor, nie besser gesprochen, sorgfältiger gewogen wurden. Die nie trefflicher zu Treffern umfunktioniert wurden in einer Gegenwart, die andere Sollbruchstellen hat als jene von 1956.» (Tages-Anzeiger, 20.09.2021)
«Subtil ist anders, doch kryptischen Kram braucht es nicht in dem hochmoralischen Drama mit den unauflösbaren Aporien, in dem irgendwie alle Täter und Opfer zugleich sind. Besonders in dieser postpostmodernen Version von Stemann.» (Tages-Anzeiger, 18.09.2021)
«Ziolkowska und Sebastian Rudolf, die sämtliche 31 Rollen stemmen, schmeissen ein Schauspielertheater über die Rampe in den Zuschauerraum – oder sie spielen vom Publikum aus –, preiswürdig! Aus nichts alsTextmaterial, aus Dürrenmatts Sprache flunkern und flirten sie einen Abend und ziehen sich die Sätze über wie eine eigene, zweite Haut.» (Aargauer Zeitung, 20.09.2021)
«Die alte Dame ist wieder zu Besuch im Zürcher Schauspielhaus. Sie wirkt noch ziemlich frisch.» (NZZ, 20.09.2021)
«Der nonchalante Reduktionismus der Regie hat seinen Preis. Aber, das sei gleich verraten, er zahlt sich aus.» (NZZ, 20.09.2021)
«Beide sind Claire Zachanassian, beide Alfred Ill - oft auch in derselben Szene, demselben Satz, in derselben Sekunde. Das ist kühn. Mehr als das. Es sprengt den Mief der Aufführungstradition aus diesem Stück, indem es gerade das Theaterspielen betont, ja es zum zentralen Drehpunkt des Abends macht.» (NZZ am Sonntag, 19.09.2021)
«Der Clou der Inszenierung: Dürrenmatts Personenregister verzeichnet 35 Figuren – Nicolas Stemann streicht viele und lässt den Rest von nur zwei – allerdings großartigen – Schauspieler:innen spielen.» (nachtkritik, 17.09.2021)
Angebot für Schulklassen:
Workshops zur Einstimmung
Die Theaterpädagogin Manuela Runge gibt eine kurze Einführung in das Stück und behandelt spielerisch die Themen Schuld, Gerechtigkeit und Verantwortung mit der Klasse. In szenischen Versuchen übertragen die Schüler*innen das Stück in ihre eigene Gegenwart. Der Workshop bringt der Klasse die theatralen Mittel der Inszenierung näher und ermöglicht einen guten Einstieg in die Aufführung, auch ohne das Stück zu kennen.
Dauer: 2 Lektionen
Leitung: Manuela Runge, Künstlerische Vermittlung Theater&Schule
Kosten: Keine
Anmeldung: antonia.andreae [at] schauspielhaus.ch
- Inszenierung
- Nicolas Stemann
- Bühne & Video
- Claudia Lehmann
- Kostümbild
- Marysol del Castillo
- Musik
- Camilla Sparksss
- Licht
- Michel Güntert
- Dramaturgie
- Benjamin von Blomberg / Laura Paetau
- Audience Development
- Silvan Gisler
- Theaterpädagogik
- Manuela Runge / Theresa Künz
- Produktionsassistenz
- Leila Vidal-Sephiha
- Bühnenbildassistenz
- Lilli Unger / Johanna Bajohr
- Kostümbildassistenz
- Mona Eglsoer / Sophia May
- Produktionshospitanz
- Lina Hasenfratz
- Bühnenbild- und Videohospitanz
- Amanda Schmidt
- Video Mitarbeit & Live Video
- Yannik Böhmer
- Live Video
- Johanna Bajohr
- Inspizienz
- Dayen Tuskan
- Soufflage
- Katja Weppler
- Übertitel Übersetzung
- Charlotte Wührer (PANTHEA)
- Übertitel Einrichtung
- Jakob Gerber
- 2h15 (ohne Pause)
- Premiere: 17. September 2021
- Auch interessant für Menschen ab 16
- Englische Übertitel
- 🛈 Einführung 30 Min vor der Aufführung am 20.12. und 5.1.
Alle Audio-Einführungen online auf unserem Soundcloud Account zu finden.