Der Streik
Ein Musical von Nicolas Stemann nach dem Roman Atlas Shrugged von Ayn Rand
Wie sieht er aus, der Aufstand von oben und Traum vom Glück, wenn die unternehmerische Elite – die selbsterklärten «wahren Künstler» – unter sich bleibt, an einem Ort ohne Gesetze, Vorschriften und Verwaltung, funktionierend mit einem autonomen Geldkreislauf und sich endlich selbst verwirklicht? Die Vorlage der zweiten Inszenierung von Nicolas Stemann am Schauspielhaus Zürich ist der Roman Atlas Shrugged von Ayn Rand aus dem Jahre 1957 – in der deutschen Übersetzung: Der Streik (bzw. Atlas wirft die Welt ab, wie der Titel früher übersetzt wurde). Ayn Rand beschreibt hier die Geschichte des Kapitalismus als melodramatische Romanze.Es geht um eine Welt von Grossunternehmer*innen, die sich in ihrer Schaffenskraft und Kapitalakkumulation durch staatliche Regulierungen gebremst fühlen und daher beschliessen, in den Streik zu treten. Sie ziehen sich spurlos verschwindend zurück aus der Welt, um dieser zu zeigen, was passiert, wenn die Leistungsträger*innen ihren Job hinwerfen. Mit Nicolas Stemann erfährt diese Erzählung nun eine Überschreibung und wird zum Musical. Wir befinden uns in einer dystopischen Welt und wippen gleichzeitig mit den Füssen. Ganz nach Ayn Rand «Die Frage ist nicht, wer mich lässt, sondern wer mich stoppen will.»
«Nicolas Stemann dreht und wendet die Kapitalismusfrage an diesem Abend im Takt von Musik, Jux und Dollerei hin und her, bis uns zeitweise Hören und Sehen vergeht. Auf einmal ist nichts mehr einfach, schon gar nicht die Verteilung von Sympathie.» (Tages Anzeiger, 13.1.2020)
«ein unterhaltsamer Abend, der musikalisch mit seiner Mischung aus Jazz und Operette an die Blütezeit des Musicals zwischen den 1930er- und 1960er-Jahren erinnert.» (Südkurier, 14.1.2020)
«Die Musical-Form ist ein Glücksgriff: Spielerisch zwischen Pathos, schriller Überzeichnung und schräger Ironie pendelnd, gleiten die Bilder ineinander, bald schwärmerisch auftrumpfend, dann wieder in urkomischer Verdrehung sentimentaler, melodramatischer Operetten-gesten.» (kultur heute, 13.1.2020)
«Matthias Neukirch spielt diesen John Galt als Entertainer des Abends, aasig und herrlich glatt, und wagt mit Sebastian Rudolph (Hank) ein paar scharfe Tänzchen. Alicia Aumüller ist die eiskalte Dagny, wundervoll, sogar gefährlich sexy - sie singt auch beeindruckend. Wenn auch nicht ganz so beeindruckend wie Thelma Buabeng, Hanks Ehefrau Lilian, die erst den Widerstand gegen den Egoismus organisiert und schließlich Präsidentin der USA wird, eine tolle, schwarze, Soul röhrende Lady.» (Süddeutsche Zeitung, 15.1.2020)
«Der Streik ist ein religiöses Erweckungs- und Erlösungsbuch. Stemanns Inszenierung ist ein vergnügliches und geschickt ambivalentes Antidot dagegen.» (Republik, 14.1.2020)
«Irgendwann sagt Schauspieler Kay Kysela diesen Satz, der einen frösteln lässt: Das ist ein Trivialroman aus den Fünfzigerjahren. Denkt ihr ernsthaft, irgendjemand würde ihn als direkte Anleitung lesen, wie man in Politik und Wirtschaft vernünftig handeln soll?» (St. Galler Tagblatt, 13.1.2020)
«Pulp Fiction für Libertäre» (Republik, 14.1.2020)
- Inszenierung
- Nicolas Stemann
- Komposition
- Nicolas Stemann, Burkhard Niggemeier, Sebastian Vogel, Thomas Kürstner
- Musikalische Leitung
- Burkhard Niggemeier
- Bühne
- Jelena Nagorni
- Kostüme
- Marysol del Castillo
- Video
- Claudia Lehmann
- Licht
- Rainer Küng
- Choreografie
- Evelina Stampa
- Puppen
- Das Helmi
- Puppenspiel
- Felix Loycke, Florian Loycke
- Dramaturgie
- Katinka Deecke, Laura Paetau
- Audience Development
- Marco Jenni
- Theaterpädagogik
- Katarina Tereh
- Produktionsassitenz
- Leila Vidal-Sephiha
- Bühnenbildassistenz
- Anka Bernstetter
- Kostümassistenz
- Iva Ivanova
- Videoassistenz, Live-Video
- Yannik Böhmer
- Produktionshospitanz
- Nadine Erne, Kirill Tscheluchin
- Bühnenbildhospitanz
- Margarete Albinger
- Kostümhospitanz
- Ondrej Graf
- Videohospitanz
- Emanuel Hohl
- Dramaturgiehospitanz
- Désirée Wenger
- Inspizienz
- Dayen Tuskan
- Soufflage
- János Stefan Buchwardt
- 3 Stunden, inkl 1 Pause
- Schweizer Erstaufführung: 12. Januar 2020, Schiffbau-Halle
- Empfohlen ab 16 Jahren
- 🛈 Einführung 30 Min vor der Aufführung am 14.01., 16.01., 17.01., 18.01., 20.01., 22.01., 07.02., 11.02., 13.02., 14.02., 18.02., 20.02., 22.02. und 24.02.