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Biedermann und die Brandstifter

© Philip Frowein

zum Programmheft

Von Max Frisch
Inszenierung: Nicolas Stemann

Eben noch hatte der Biedermann am Stammtisch gegen all die Brandstifter, Hausierer und Taugenichtse aufbegehrt, da stehen sie auch schon vor der Haustür. Seinem Dienstmädchen Anna gelingt es trotz Anweisung nicht, die Brandstifter abzuweisen. Abgewiesen wird hingegen Knechtling: Der Angestellte fühlt sich um das Patent seiner Erfindung betrogen, mit dem Biedermanns Familienunternehmen sein Geld verdient. Dennoch wird Biedermann, eigentlich doch redlich um Rechtschaffenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber Erscheinungen des Zeitgeistes bemüht, ihm kein Gehör schenken. Die Brandstifter nisten sich unterdessen auf seinem Dachboden ein. Was geht da nur vor? Am Ende wird in jedem Fall Biedermanns Ehefrau kaum noch die Fassung wahren können, das Dienstmädchen zusammengebrochen sein, Knechtling sich umgebracht haben und auch Biedermanns Haus in Flammen stehen – warum musste es nur, warum sollte es nur so weit kommen?

Als Max Frischs Biedermann und die Brandstifter im Jahre 1958 am Pfauen uraufgeführt wurde, beruhten die positiven Reaktionen auf einem Missverständnis: Statt als Farce über bürgerliche Heuchelei wurde das Stück direkt als Aufruf verstanden, keine Fremden ins Haus zu lassen. Max Frisch war bestürzt. Nun nimmt sich Co-Intendant Nicolas Stemann als letzte Inszenierung seiner Intendanz-Zeit am Schauspielhaus die Schweizer Satire noch einmal vor.

 

Presse- und Publikumsstimmen

«ein fulminantes Abschiedsfeuerwerk» - Tages-Anzeiger

«Was Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg zum Ende ihrer fünfjährigen Zeit in Zürich auf die Bühne bringen, ist tatsächlich gut. Mehr noch: Es ist herausragend.» - NZZ am Sonntag

«Die Arbeit der drei phänomenalen Schauspieler:innen macht aus der Inszenierung ganz, ganz grosses Theater.» - Nachtkritik

 

«Nicolas Stemann inszeniert das Stück wie eine groteske Farce, reduziert und mit viel Energie, das rauscht über die Bretter.» - SRF 2 Kultur

«Das ist bösartiges Spiel im Spiel und bei aller politischen Brisanz vor allem immer wieder eines: sehr lustig.» - Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Ich fand die Inszenierung lebendig, sehr präzise im Zusammenspiel, lustig und unterhaltend und auch anregend zur Selbstbefragung. Für mich war es ein gelungener Theaterabend.» - Publikum

«Das grandiose Trio Kysela, Ziolkowska und Bormann spielt die Inszenierung in eine, nun ja, Theater(in)brunst hinein, dass man tatsächlich nur noch gebannt zuschaut und sich fast wie Nero vorkommt, derweil sich die Bühne allmählich mit bunten Benzinkanistern füllt. Das ist alles gefährlich witzig.» - Tages-Anzeiger

«(Der Abend) ist ein echter Stemann, offen, durchlässig, assoziativ, wild, verspielt und eben manchmal (…) böse.» - Süddeutsche Zeitung

«Das größte Lob aber gebührt den Schauspielerinnen und Schauspielern: Patrycia Ziölkowska, die als zunächst selbstüberzeugter und machiavellistischer Biedermann, den im Laufe des Stücks immer mehr die Angst packt, eine wirklich entfesselte Performance hinlegt, Kay Kysela, der unheimlich zwischen bittersüßer Gattin und sinistrem Pyromane flackert, und Niels Bormann, der als verkappter Schmitz im Kostüm des Dienstmädchens Anna den Figuren mehr subversives Potential verleiht als Frisch beiden Brandstiftern zusammen.» - Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Programm rund um die Inszenierung

***Inszenierungsworkshop für Schulklassen: Worauf beruht Wohlstand? Was ist Menschlichkeit? Im Stück fackeln die mittellosen Hausierer die Stadt ab. Wer sind im realen Leben die Brandstifter*innen? Weitere Infos

***Vorgespräch mit Thomas Strässle und Nicolas Stemann am 5. Mai: Nicolas Stemman und Thomas Strässle - Präsident der Max Frisch-Stiftung an der ETH Zürich und Literaturwissenschaftler -  treffen sich im Vorfeld der Inszenierung vom 5. Mai zum Gespräch: 5. Mai, 17 Uhr, Pfauen-Foyer

***Anlass im Max Frisch-Archiv: Tobias Amslinger und Thomas Strässle vom Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek blicken auf die Uraufführung 1958 und deren öffentliche Resonanz zurück. Am 28. Mai 2024, 18:15 - 19:15, im Max Frisch-Archiv. Anmeldung direkt hier

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Inszenierung
Nicolas Stemann
Bühnenbild
Katrin Nottrodt
Kostümbild
Marysol del Castillo
Musik
Sebastian Vogel / Thomas Kürstner
Film / filmische Installation
Institut für Experimentelle Angelegenheiten / Claudia Lehmann / Konrad Hempel
Licht
Carsten Schmidt
Dramaturgie
Benjamin von Blomberg
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Audience Development
Silvan Gisler
Touring & International Relations
Sonja Hildebrandt
Künstlerische Vermittlung T&S
Nicole Breitenmoser
Produktionsassistenz
Linda Hügel
Bühnenbildassistenz
Naemi Jael Marty
Kostümbildassistenz
Renée Kraemer / Sophia May
Mitarbeit Film
Sabrina Tannen
Produktionshospitanz
Philipp  Stevens
Bühnenbildhospitanz
Philipp Stäheli
Kostümbildhospitanz
Lisa Alexa Gieseler
Dramaturgiehospitanz
Maya Scharf
Hospitanz Audience Development & Dramaturgie:
Anna Vankova
Inspizienz
Eva Willenegger
Soufflage
Katja Weppler
Übertitel Übersetzung
Corinne Hundleby
Übertitel Einrichtung
Raman Khalaf (Panthea)
Weniger Beteiligte anzeigen

Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag AG Berlin

Mit der freundlichen Unterstützung von Peter und Gigi Frisch
Besonderer Dank an Dr. Tobias Amslinger und Prof. Dr. Thomas Strässle vom Max Frisch-Archiv.

Sebastian Rudolph übernimmt die Rolle von Kay Kysela bis einschliesslich 31.Mai. Urs-Peter Halter übernimmt die Rolle von Sebastian Rudolph.

  • 2h15min, ohne Pause
  • Premiere: 21. März 2024, Pfauen
  • Auch interessant für Menschen ab 16
  • Englische Übertitel
  • 🛈 Einführung 30 Min vor der Aufführung am 25.3., 12.4., 24.4., 13.5., 17.5. und 24.5.

    "Zahlen was man will": Das Team der Theaterkasse nimmt Ihre Anfrage am Samstag von 14:00 – 18:00 unter 044 258 77 77 entgegen.
Einführung: Katinka Deecke, Leitende Dramaturgin
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