Sonne, los jetzt!
Von Elfriede Jelinek
Inszenierung: Nicolas Stemann
- 50% Lichtschutzfaktor
- 50% Klimaangst
- 100% Jelinek
Kaum eine Autorin schiesst mit wortmächtigeren Salven in die politische Weltlage als Elfriede Jelinek. Und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dem Thema Klimawandel annehmen und uns gehörig die Leviten lesen würde. Das Irren und Wirren des Menschen in seiner Umwelt betrachtet Jelinek dabei mit gehörigem Abstand, indem sie ihre Stimme der Sonne leiht. In einem fulminanten Monolog wirft sie ihr Licht auf die griechische Mythologie, auf Wittgenstein – und auf den Strand. Dort lebt der Mensch auf einem Küstenstreifen, einer dünnen Linie zwischen sengender Glut und verschlingender Flut. Wenn es nach der Sonne gehen würde: auflodern und dann verschwinden lassen. Doch vielleicht trocknet ihre Wärme am Ende nur ein paar Tränen und der Untergang bleibt (vorerst) aus.
Sonne, los jetzt! ist nach langer Zeit die erste Uraufführung eines Jelinek-Texts am Schauspielhaus Zürich. Dabei sind Nicolas Stemann und Elfriede Jelinek alte Weggefährt*innen. Zehn Stücke und Uraufführungen der österreichischen Nobelpreisträgerin brachte der Co-Intendant bereits auf die Bühne. Nun präsentiert er sich dem Zürcher Publikum das erste Mal als energischer Verdichter der Jelinekschen Wortgewalten. Der Text entstand auf Anregung von Doris Uhlich.
6. Juni 2024, Rahmenprogramm *Happy End Abschlussfestival*
19:00 Auftakt mit einer Online-Keynote von James Bridle.
20:30 Sonne, los jetzt. Zum allerletzten Mal.
23:00 Sonne Extended - Das Ende. Sphärische Klänge bis in die Nacht.
Ein Ticket für Sonne, los jetzt ist ebenfalls gültig für die Online-Keynote und das Konzert Sonne Extended - Das Ende.
Pressezitate
„Lieber Nicolas, also ich hab es mir gestern gleich angeschaut. Es ist so großartig! Du hast da eine Komikertruppe (die aber auch den Ernst draufhat an den richtigen Stellen) zusammengezogen, die absolut einmalig ist. die darf auch nicht auseinandergerissen werden. Ich finde es sehr komisch, und das hätte ich mir nie vorstellen können. Vor allem nach dem ruhigen, wunderbar gelesenen Anfang, steppt das Bärentierchen (das bezaubernd ist). Einfach irre. Du hast da in Zürich was geschaffen, das bleiben muß, unbedingt. Danke und alles Liebe, e.“ - Feedback von Elfriede Jelinek auf die Inszenierung von "Sonne, los jetzt! " von Nicolas Stemann
«Stemann, der bereits zum zehnten Mal ein Werk von Jelinek für die Bühne adaptiert, findet eingängige, aber nie platte Bilder, um den Textschwall der Autorin in Szenen zu formen und gleichzeitig unseren Umgang mit der drohenden Klimakatastrophe zu veranschaulichen.» WOZ, Die Wochenzeitung, 22.12.2022
«Am eindrücklichsten aber ist, wie auf der Bühne alles morpht und sich verwandelt, wie es kippt und überrascht, von der Sprache über die Figuren bis zum Bühnenbild.» WOZ, Die Wochenzeitung, 22.12.2022
«Berührend radikal, wie Regisseur Nicolas Stemann da einen prospektiven Hallraum baut.» Tages-Anzeiger, 16.12.2022
«Eine erstklassige Besetzung für diese Variationen des Erderwärmungsblues.» Tages-Anzeiger, 16.12.2022
«In Sonne, los jetzt! erweist sich die österreichische Nobelpreisträgerin als Sprachfurie, deren Text in den Abgrund zeigt. Die Uraufführung des Stücks am Zürcher Schauspielhaus schafft trotzdem Raum für Witz und schauspielerische Bravour.» NZZ, 16.12.2022
«Es bleibt der Eindruck, viel durchgemacht und erduldet, aber auch viel Gewitztes und Aufsehenerregendes erlebt zu haben.» NZZ, 16.12.2022
«Vielleicht ist Sonne, los jetzt! auf seine sehr eigene, verstiegene Art sogar der bislang theatereigenste Beitrag zur Klimafrage.» Nachtkritik 16.12.2022
«Wir leben ja in einer absurden Situation, wir wissen, dass es bald zu spät ist, handeln gleichwohl eher nicht – dieses Gefühl treibt Stemann offensichtlich um, das hievt er mit aller Kraft auf die Bühne.» Der Standard, 16.12.2022
«Das ist Theater, das uns aus der Komfortzone rausrütteln will.» Der Standard, 16.12.2022
«Nicolas Stemann sucht und findet enorm viele und immer sehr spezielle Bilder für diesen Jelinek-Text.» Die Deutsche Bühne, 16.12.2022
«Elfriede Jelinek hat ein neues Stück geschrieben, es heisst Sonne, los jetzt! Nicolas Stemann (...) nahm sich seiner liebevoll an, so liebevoll, wie er es schon oft mit Texten von Jelinek getan hat.» Süddeutsche Zeitung, 16.12.2022
«Und die insgesamt sechs Darstellenden, von denen zwei, Alicia Aumüller und Patrycia Ziółkowska, gerade den Gertrud-Eysoldt-Ring erhalten haben, weil sie in Stemanns Ödipus-Inszenierung so gut sind. Die anderen sind an diesem Abend genauso gut, personifizieren schmelzende Gletscher und ausgestorbene Tiere, feiern eine Barock-Disko im Untergeschoss der Bühne, aus dem ein Sonnenkönig aufsteigt…» Süddeutsche Zeitung, 16.12.2022
«Ironie, Häme, Philosophie – alles drin bei Jelinek.» SRF News, Tagesschau, 15.12.2022
- Inszenierung
- Nicolas Stemann
- Bühnenbild
- Katrin Nottrodt
- Kostümbild
- Katrin Wolfermann
- Musik
- Thomas Kürstner / Sebastian Vogel
- Video
- Johanna Bajohr
- Licht
- Basil von Breitenbach
- Dramaturgie
- Bendix Fesefeldt
- Audience Development
- Silvan Gisler
- Künstlerische Vermittlung T&S
- Zora Maag
- Touring & International Relations
- Sonja Hildebrandt
- Produktionsassistenz
- Sarah-Maria Hemmerling
- Bühnenbildassistenz
- Karl Dietrich
- Kostümbildassistenz
- Dorothea Knorr
- Hospitanz Produktion
- Rosalie Kirchner
- Hospitanz Kostümbild
- Maximilien Leval-Dicancro
- Hospitanz Dramaturgie
- Elisabeth Schüepp
- Inspizienz
- Michael Durrer
- Soufflage
- Rita von Horváth
- Übertitel Einrichtung
- Raman Khalaf (Panthea)
- Übertitel Übersetzung
- Gitta Honegger / Charlotte Wührer (PANTHEA)
- Projektkoordinatorin Nachhaltigkeit
- Katinka Deecke
- Übertitel Fahrer*innen
- Joël Abevi / Kevin Mutter / Alain Angehrn / Josephine Scheibe
Unterstützt von der Else v. Sick Stiftung & der D&K DubachKeller-Stiftung
- 2 Stunden 5 Minuten, ohne Pause
- Uraufführung: 15. Dezember 2022, Pfauen
- Auch interessant für Menschen ab 16
- Englische Übertitel
- 🛈 Einführung 30 min vor der Aufführung am 6. Juni.