Dekalog – Gedanken zur Genese dieses Projektes
published on 13. April 2020
Christopher Rüping in einem twitter-Thread über seine erste Theaterinszenierung für den digitalen Raum: Hier gehts zum Livestream
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
Thread: Nächsten Freitag starten wir mit meiner ersten Theaterinszenierung für den digitalen Raum. Bei DEKALOG handelt es sich um 10 Monologe, die sich an je einem der 10 Gebote orientieren. Hier sammele ich ein paar Gedanken zur Genese dieses Projektes. #dekalog (1/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
Auch wenn ich andere Positionen dazu verstehe, scheint es mir wichtig, trotz des Wegfalls unseres eigentlichen künstlerischen Mediums als Theatermacher*innen nicht zu verstummen. Die Fragen, vor denen wir stehen, dürfen nicht ohne künstlerische Mitsprache diskutiert werden.(2/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
Das Streamen von Inszenierungsaufzeichnungen ist für mich einfach nicht die Lösung. Theater für den digitalen Raum muss als solches konzeptioniert sein, wie u.a. @der_fabs, @kgrawi und @co_puschke ausgeführt haben. Mir waren für #Dekalog nun 5 Annahmen besonders wichtig: (3/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
1.) Theater für den digitalen Raum darf keine Einbahnstraße sein, keine Contentfabrik für den Konsum zu Hause. Theater für den digitalen Raum muss spezifisch interaktiv sein und einen Teil seiner Souveränität an das Publikum abgeben (siehe auch @der_fabs und @kgrawi). (4/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
2.) Bei #streaminghamlet und insbesondere #streamingtrommeln habe ich duch das Sprechen über Theater einen Zipfel des Gemeinschaftsgefühls zu packen gekriegt, das ich am Theater so liebe. Das #Theaterlagerfeuer (@felix_lempp) soll auch digital flackern und Wärme spenden. (5/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
3.) Theater für den digitalen Raum muss live und flüchtig sein. Klingt irgendwie platt, ist mir aber wichtig, weil das Gezeigte für mich sonst einfach kein Theater ist - sondern entweder ein ziemlich merkwürdiger Film oder nichts weiter als ein blasses Echo von Theater. (6/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
4.) Theater für den digitalen Raum muss auf einer "Bühne" stattfinden. Das ist sicherlich strittig, aber mich persönlich interessieren die Formate einfach nicht, in denen Spieler*innen aus ihrer Wohnung streamen, weil für mich dort der Gedankenraum auf Zimmergröße schrumpft. (7/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
5.) Es bietet sich an, Theater für den digitalen Raum (zumindest vorerst) in mehr als einem Event zu denken, damit sowohl auf Publikums- als auch auf Produzentenseite Platz entsteht, das Format zu entwickeln und wachsen zu lassen. #timetogrow (8/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
Das sind die formalen Säulen, auf denen wir #Dekalog zu balancieren versuchen. Es ist ein Versuch, auf den ich mich freue. Sicherlich klappt zu Beginn nicht alles. Aber wir haben ja Zeit. Nächsten Freitag, 17.01., um 21 Uhr gehts jedenfalls los. #KulturinZeitenvonCorona (9/10)
11:13 vorm. · 11. Apr. 2020 · @CRueping
... und natürlich der Disclaimer: #Dekalog @shzrh wird unter Einhaltung aller coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen produziert: maximal 4 Leute im Raum, #physicaldistancing, kein Körperkontakt, Teilnahme für alle (!!) Beteiligten von Technik und Kunst auf freiwilliger Basis. (10/10)