Tobias Staab
Tobias Staab, geboren 1981 in Stuttgart, arbeitet als freischaffender Regisseur, Dramaturg und Kurator für Musik und Medienkunst. Als Dramaturg arbeitete er u.a. an den Münchner Kammerspielen, für die Ruhrtriennale und das Schauspielhaus Bochum. Außerdem kuratierte Tobias Staab weite Teile des Installations- und Musikprogramms der Ruhrtriennale zwischen 2015 und 2017. Mit dem US-Choreografen Richard Siegal gründete er 2016 die Tanzkompanie Ballet of Difference, die sich von einer international tourenden Truppe zur festen Kompanie der Stadt Köln etablierte.
Als freischaffender Kurator lancierte er zudem unterschiedliche Programme und Festivals in den Bereichen Musik sowie performative und installative Künste: Mit Ritournelle etablierte er 2012 ein Festival für avancierte elektronische Pop-Musik in den Münchner Kammerspielen, das in den darauf folgenden Jahren auch am Schauspielhaus Bochum und im Rahmen der Ruhrtriennale stattgefunden hat. An der Schnittstelle von experimenteller elektronischer Musik, Medienkunst und Tanz verortet sich das von Tobias Staab gegründete und kuratierte Festival Noise Signal Silence, das 2017 und 2018 in München und Köln stattgefunden hat. Im Rahmen des Bauhaus-100-Festivals an der Akademie der Künste in Berlin kuratierte er 2019 unter dem Titel Hyper.Culture ein interdisziplinäres Programm, das ein Konzept für ein künftiges, queeres und interkulturelles Bauhaus des 21. Jahrhundert formulierte. 2019 gründete Tobias Staab das DIVEFestival für immersive Künste in Bochum. Seit 2018 kuratiert und leitet er das neue Medienkunstzentrum Oval Office in Bochum, in dem er international renommierte Künstler wie Matthew Barney, Julian Rosefeldt, Jon Rafman, Tianzhuo Chen, Kurt Hentschläger, Ulf Langheinrich, Ivana Franke, Lizzy Fitch & Ryan Trecartin und Terry Riley ausstellt.
2018 schrieb und inszenierte Tobias Staab das Musiktheaterprojekt O Augenblick als Hommage an das Theater. 2020 entwickelte und inszenierte er den Abend After Work – Ein Requiem für den arbeitenden Menschen, der das Verhältnis von Arbeit und Identität an der Schnittstelle von Tanz, Schauspiel und Bildender Kunst untersucht. Seit Juli 2020 ist Tobias Staab gemeinsam mit Sandra Hüller, Tom Schneider, Michael Graessner, Moritz Bossmann und Sandro Tajouri Teil des Performance-Kollektivs FARN, das im Juni 2021 unter dem Titel „The Shape of Trouble to Come“ eine Arbeit auf der Basis von Texten von Donna Haraway und Ursula K. Le Guin am Schauspiel Leipzig veröffentlichte.Seit 2020 beschäftigt sich Tobias Staab verstärkt mit Film und Video. Aufbauend auf der elektronischen Musik von Modeselektor konzipierte und inszenierte er zusammen mit dem Tänzer Corey Scott-Gilbert und dem Videokünstler Krsn Brasko den Performance-Film „Work“, der im April 2021 auf ARTE concerts veröffentlicht wurde. In Köln arbeitete er zudem als Co-Regisseur und Dramaturg zusammen mit Richard Siegal an der interdisziplinären Streaming Performance „All for One and One for the Money“, die im November 2020 online Premiere feierte. Seine jüngste Video-Arbeit „Trans Corporal Formations“ untersucht gemeinsam mit Tänzer*innen von Ballet of Difference die transformativen Potenziale des menschlichen Körpers und entstand im Frühjahr 2021 als 5-Channel-Video-Installation.