Weiter träumen
Pfauen
Premiere am 22. Oktober 2011
Seit 42 Jahren ist Silvia Bockmann verheiratet. Und denkt plötzlich über Scheidung nach. Das Auftauchen des deutlich jüngeren Hans, der der überrumpelten Silvia seine Liebe gesteht und eine gemeinsame Zukunft voller Leidenschaft, Erotik und Sexualität plant, macht die Rückkehr zu ihrem Mann nicht leichter ... Eine Komödie über unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen und verpasste Chancen. Und über die Liebe, die die einzige Möglichkeit bleibt.
„Jonigk besitzt nicht nur die Gabe, wirksame Dialoge zu schreiben, explizit und doch vieles in der Schwebe lassend. Er versteht es auch, den gewichtigen Fragen um Alter, Liebe und geschlechts- und altersspezifischen Umgang damit Schwerelosigkeit, ja sogar komödiantischen Feinschliff zu verleihen. Er darf sich dabei auf die Kunst von Silvia Fenz verlassen, die für die Bühnen-Silvia eine subtile Balance zwischen Weisheit, Wehmut, Betroffenheit und wohltuender Selbstironie findet. Und ebenso einem hochkarätigen Ensemble, das unter der entschlackten, punktgenauen Regie von Christof Loy sein Bestes gibt.“ Schweizerischer Feuilletondienst
„Zusätzlich dazu, dass er das Titelmotiv da und dort wortgetreu intoniert, lässt der 1966 geborene Thomas Jonigk an gewissen Stellen seines neuen Stücks „Weiter träumen“ offen, was wirklich ist und was imaginiert wird. Es ist dies eines der Verfahren, welches das Auftragswerk des Schauspielhauses Zürich vor der Gefahr von Klischees rettet. Die mutige alte Frau, die sich nach Jahrzehnten einer unbefriedigenden Ehe nach einem Neuaufbruch sehnt, und das stark behaarte Triebwesen mit dem sprechenden Namen Karl Bockmann wären ja schon mal zwei davon. Aber wie „Täter“ von 1999, wo Jonigk das scheinbar bekannte Thema der sexuellen Gewalt auf eine erstaunlich bühnentaugliche Art durchdekliniert hat, sorgt er auch hier für eine kluge Anlage.“ Südkurier
„… ein mit dem Zeitgeist flirtendes Amüsement, das sich dank Christof Loys spritziger Uraufführung klar abhebt von den im Untergrund lauernden Seichtheiten des Frauenzeitschrift-Niveaus.“ NZZ
„Christoph Loy hat wunderbar die Balance zwischen Realismus und Traumwelt geschaffen.“ Deutschlandradio Kultur
„Tatsächlich wird sich fast jede Abonnentin bei der Rückschau auf ihr Beziehungsleben in einer der Frauenfiguren wiederfinden – und darüber herzlich lachen. Denn das schauspielerische Damenquartett jongliert grossartig mit den weiblichen Klischees, die Jonigk üppig serviert.“ NZZ
„Mit seinem Ausstatter-Duo macht Loy die Intensivstation als eine das Geschehen verdichtende Metapher unmittelbar begreifbar. Wobei er die durchaus in dem Stück vorgegebenen boulevardesken Elemente und Requisiten ausspielen lässt und akzentuiert – einschließlich getigerter Röckchen weiterer Frauen, die in Bockmanns Bannkreis geraten sind. Die weibliche Hauptrolle wird von der 71-jährigen Silvia Fenz, für die sie speziell geschrieben ist, mit der passenden Melancholie grundiert – gerade auch, wenn Silvia als Balletteuse, die sie einst war, durch den Klinikraum schwebt. Fritz Fenne glaubt man den poetisch-spinnerten Hans. In den weiteren Rollen überzeugen Susanne-Marie Wrage, Friederike Wagner, Julia Kreusch, Klaus Brömmelmeier und Christoph Quest.“ Südkurier
„Die zarte und kleine Silvia Fenz spielt mit dem jungen, hoch gewachsenen Fritz Fenne nicht gleich ein Paar, sondern eine Begegnung, die durch die wunderbar intensive Lakonik der Darstellerin und die zurückhaltende Präsenz ihres Partners die schwebende Selbstverständlichkeit eines offenen Suchprozesses erhält.“ Deutschlandfunk
„Das treffliche Ensemble trifft alle Zwischentöne und gibt das pointenreiche Spiel als eine unterhaltsam konzentrierte unaufgeregt dramatische Versuchsanordnung. Ein Schauspielerstück eben.“ Deutschlandfunk
„Silvia Fenz zeigt ihre feinnervig-energische Silvia Bockmann als ebenso gefühlvolle wie abgeklärte Frau.“ Stuttgarter Zeitung
„Bleibt das Vergnügen am formidablen Ensemble, zuvörderst Silvia Fenz, deren kleine, starke Silvia ja nicht zufällig den gleichen Namen trägt wie ihre Schöpferin. Bleiben Susanne-Marie Wrage als über-über-überpatentes Vatertöchterlein, Friederike Wagners Allegorie der letzten Hoffnung, Julia Kreusch als grandioser Trampel.“ Nachtkritik.de
- Regie
- Christof Loy
- Bühne
- Jan Versweyveld
- Kostüme
- Ursula Renzenbrink
- Musik
- Mathis Nitschke
- Choreographie
- Thomas Wilhelm
- Dramaturgie
- Thomas Jonigk
- Regieassistenz
- Marco Dahinden
- Kostümassistenz
- Lisa Dässler
- Bühnenbildassistenz
- Nadia Schrader
- Souffleuse
- Gerlinde Uhlig-Vanet
- Statist
- Yannick Billinger
- Praktikum Ton
- Rebecca Stofer
- Licht
- Jan Versweyveld/Frank Bittermann
- Regiehospitanz
- Kateryna Sokolova/Zita Signer
- Inspizienz
- Aleksandar Sascha Dinevski/Dagmar Renfer