Im Wald ist man nicht verabredet
Pfauen/Kammer
Premiere am 13. November 2009
Simon hat eine tödliche Krankheit. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anton, der ihn pflegt, hat er sich in den Wald zurückgezogen, um zu sterben. Eines Tages steht Elsie im Uhrschrank – eine junge Frau mit Sehnsucht nach rotem Faden im Leben und auf der Suche nach einer Heimat für ihre flexible Biografie, die sich aus zahllosen Nacherzählungen von Filmen zusammensetzt. In die Symbiose der beiden Brüder aber fügt sich Elsie ebenso ein, wie sie sie auch durcheinander bringt. Nicht nur entlarvt sie die spektakulären Selbstmordankündigungen Simons als Farce – sie mischt sich auch in den häuslichen Alltag der Brüder ein. Als willkommene Abwechslung und Störenfried zugleich bringt sie unfreiwillig Dynamik in das Leben des abgelegenen Waldhauses und zwingt die Brüder, aus ihren sich selbst zugewiesenen Rollen – zumindest momentweise – auszubrechen. Doch letztlich spüren alle drei, dass sie eine(r) zu viel sind...
Anne Nathers märchenhaftes Geschwisterstück entstand im Autorenlabor des Düsseldorfer Schauspielhauses, das vom Autor Thomas Jonigk geleitet wird. „Im Wald ist man nicht verabredet“ wurde dort im Juni 2009 in einer öffentlichen Lesung vor Publikum und Presse vorgestellt, bei der auch die Regisseurin Daniela Löffner auf den Text aufmerksam wurde.
„Die Sensation der Uraufführung von Anne Nathers Stück „Im Wald ist man nicht verabredet“, die in der Regie von Daniela Löffner im Keller des Schauspielhauses über die Bühne geht, ist die 21-jährige Schauspielerin Lilith Stangenberg.“ Tages-Anzeiger
„Die entwaffnende Fröhlichkeit von Lilith Stangenbergs Mickey-Mouse-Lachen, die Grazie und der Charme ihres körpersprachlichen und tänzerischen Einsatzes, die naiv-arglose und dann wieder schelmisch-burschikose Artikulation ihres Sprechparts – all das hat zur Folge, dass das tragische Brüderstück mehr und mehr zur burlesk-komischen und doch berührenden Kür dieser an Ophelia aus „Hamlet“ erinnernden Gestalt wird. Wunderbar, wie sie aus einem harzigen Dialog mit Anton eine Steptanzeinlage macht, wie das Picknick mit den beiden Brüdern zum puren Slapstick wird und wie ihr Charme sogar den verbitterten Simon nochmals weich und zärtlich werden lässt.“ Nachtkritik.de
- Regie
- Daniela Löffner
- Bühne und Kostüme
- Claudia Kalinski
- Licht
- Adrian Fry
- Dramaturgie
- Thomas Jonigk
- Regieassistenz
- David Koch
- Ausstattungsassistenz
- Claudia Stolle