Schöne Bescherungen
Heiligabend. Neville und Belinda haben wie jedes Jahr ihre Freunde und Verwandten eingeladen. Die Vorbereitungen für das Fest laufen auf Hochtouren. Harvey, Nevilles Onkel, ein ehemaliger Wachmann, streitet mit Belindas Schwager über Gewalt im Fernsehen. Der Gastgeber diskutiert mit Eddie, seinem ehemaligen Geschäftspartner, über ferngesteuerte Christbaumlichter, die Frauen kümmern sich um die Kinder, und Phyllis, Nevilles Schwester, steht betrunken in der Küche vor dem Lammbraten. Es ist alles angerichtet für das Fest der Liebe. Auch wenn die Frauen von Liebe nicht viel merken, bis Clive erscheint, ein Schriftsteller, den Rachel, Belindas Schwester, kennengelernt und zum weihnachtlichen Dinner eingeladen hat. Doch Clive hat sofort ein Auge auf die Gastgeberin geworfen und auch Belinda findet den Schriftsteller, zum Leidwesen ihrer Schwester, ziemlich sexy. Am 1. Weihnachtsfeiertag, gegen Mitternacht, als die beiden glauben, dass alle schon zu Bett gegangen sind, kommt es zu einer fatalen Begegnung unterm Weihnachtsbaum…
Alan Ayckbourn seziert in seiner bösen Komödie die Rituale bürgerlichen Frohsinns und steigert den sanften Horror, den festtäglichen Wahnsinn, der wiederkehrenden Feiertagen und Familienzusammenkünften ohnehin eigen ist, bis hin zum Ehebruch unterm Weihnachtsbaum und zum versuchten Totschlag.
Fotos © Reinhard Werner/Burgtheater
„Das alles zeigt uns Barbara Frey in raschem Tempo und unterhaltsam zu beobachtendem Szenenwechsel. [...] Kichern und schmunzeln kann man bei diesem Katastrophenweihnachtsfest reichlich.“ NZZ
„Die Darsteller spielen ohne Ausnahme großartig: Michael Maertens ist als Verlierertyp so entzückend, dass man ihn in den Arm nehmen will, wenn ihm sein Puppentheater zusammenbricht. Falk Rockstroh ist ein herrlicher alter englischer Ex-Wachmann, der versucht, Zackigkeit in die Veranstaltung zu bringen.“ Kurier
„Barbara Frey inszeniert diese Komödie sehr liebevoll, lässt auch heftigen Slapstick zu.“ Kurier
„Phyllis, von Maria Happel wunderbar-beängstigend schrill angelegt.“ NZZ
„Herrlich alles in Grund und Boden nörgelnd: Dörte Lyssewski [als] Rachel, die ewige Aggro-Jungfer mit Stoffbergen zur Selbstverteidigung um den Hals.“ FAZ
„Schön anzusehen auch, wie Michael Maertens als Nevilles Schwager Bernard bei der katastrophal verlaufenden Generalprobe für sein wegen Überlänge gefürchtetes Weihnachtspuppenspiel vom schrulligen Nerd zum tobenden Regieberserker mutiert.“ Süddeutsche Zeitung
„Eine Besetzung, die strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Man ist zum schallenden Lachen bereit an diesem Abend.“ FAZ
„Es gibt viele Augenblicke, die im besten Sinne „hysterically funny“ sind; etwa wenn Maria Happel als angeschickerte Köchin vom Schriftsteller „alles über Literatur wissen will, bevor es zu spät ist“ oder Michael Maertens als Puppenspieler sein Imitations-Können vorführt.“ FAZ
„Großartige Schauspieler, eine die jeweiligen Charaktere perfekt ergänzende Garderobe (Esther Geremus) sowie eine liebevoll-detailreiche Bühne (Bettina Meyer).“ Tiroler Tageszeitung
„Der Vorhang öffnet sich - und alle atmen auf ob des knackigen Bühnenbilds, das die gesamte Portalgröße des Burgtheaters ausfüllt: Hier ist Ausstattung (Bettina Meyer) die halbe Miete.“
Der Standard
„Rabiatperle des Abends ist Falk Rockstroh als grantiger Onkel Harvey, der eine steile Form des Ausrastens sowie einen profunden Waffenvogel (er war einmal Sicherheitsmann) pflegt.“
Der Standard
„Gereiztheit bis zur Detonation zum Fest des Friedens: ein kaum übertreffliches Ensemble.“ Kronen Zeitung
- Regie
- Barbara Frey
- Bühne
- Bettina Meyer
- Kostüme
- Esther Geremus
- Licht
- Friedrich Rom
- Dramaturgie
- Klaus Missbach