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Die Toten

Pfauen
Premiere am 16. Mai 2019
Vorstellungsdauer: 1 Stunde 50 Minuten ohne Pause

„Seine Seele hatte sich der Region genähert, wo die unermesslichen Heerscharen der Toten ihre Wohnung haben. Er war sich ihrer unsteten und flackernden Existenz bewusst, aber er konnte sie nicht fassen. Seine eigene Identität entschwand in eine graue ungreifbare Welt: die kompakte Welt selbst, die sich diese Toten einstmals erbaut und in der sie gelebt hatten, löste sich auf und verging.“

In diesem Zustand befindet sich Gabriel Conroy – die Hauptfigur aus der Erzählung „Die Toten“ von James Joyce – nachdem seine Frau ihm eröffnet hat, dass sie vor der Ehe eine leidenschaftliche Beziehung zu einem jungen Mann unterhalten habe, der ihretwegen gestorben sei. Das Fortleben der Toten unter den Lebenden ist eines der Themen dieses Projekts, das Barbara Frey als die letzte Produktion ihrer Intendanz am Schauspielhaus Zürich gewählt hat. Es ist James Joyce gewidmet, der viele Jahre seines Lebens in Zürich verbracht hat und auch hier gestorben ist – wenige Tage nach einem Gastmahl in der Kronenhalle. Sein Geist ist wieder auferstanden und erobert nun die Bühne des Pfauen. „Die Toten“ sprechen mit vielen Stimmen auf uns ein. Eine entfesselte Sprache im fliessenden Übergang zu Musik. Sie singen und tanzen und erzählen vom kleinen Glück und von der Enge des Lebens in Dublin, der Stadt, die für Joyce die ganze Welt bedeutete.

Fotos © Matthias Horn
 

„Das ist der Höhepunkt, radikaler lässt sich Bühnenkunst schwer denken. «Die Toten» nach James Joyce ist Musik gewordene Sprache.“ NZZ

„Freys Joyce-Projekt, das nun am Pfauen Premiere hatte, ist eine Art Geistliches Konzert: ist ein Exerzitium der Zwischentöne - samt Intermezzi aus «Ulysses» und «Finnegans Wake» […]“ Tages-Anzeiger

„Der Schlusspunkt glänzt. Nach zehn Jahren als Intendantin des Schauspielhauses Zürich setzt ihn Barbara Frey mit einem Meisterwerk. Sie bringt «Die Toten» auf die Pfauenbühne, jene Erzählung aus den «Dubliners» von James Joyce, die vom Leben, Lieben und Sterben handelt.“ Republik

„Was sich hundertzwanzig Minuten lang auf der Bühne des Schauspielhauses zuträgt, ist zu hundert Prozent Barbara Frey, es ist ihr Bestes: überragende Musikalität bei kompromisslosem Formwillen.“ NZZ

„Nun im Pfauen, dem alten Schauspielhaus, inszeniert Barbara Frey „Die Toten“, eine musikalische Reise in einen anderen Sprach- und Gedankenkosmos. Man wird Teil einer anderen Theaterwelt. Sie beginnt jenseits der Schwermutsgrenze. Hier geht es gemessen zu, feierlich, gedämpft, auch streng, jedoch bei größter spielerischer Lust an Präzision und behutsamen Brüchen, hinreißend schön und melancholieverliebt, bis einem die Brust eng wird.“ FAZ

„Zum Abschluss ihrer Intendanz am Schauspielhaus Zürich zieht Barbara Frey noch einmal alle Register. Sie erweitert die Dubliner Novelle „Die Toten“ von James Joyce (1882-1941) zu einem mitreissenden hochmusikalischen Requiem. […] Was die Regisseurin zusammen mit ihrem hervorragenden Ensemble vollbringt, ist eine Tiefenbohrung in einen literarischen Text, der das Leben - und dazu gehört hier vor allem auch der Tod - meisterhaft reflektiert.“ sda

„Wenn Elisa Plüss den alten irischen Song «She Moved Through the Fair» interpretiert - glockenrein, doch in der Tiefe zitternd -, ist die Inszenierung auch ein Konzert, das Loreena McKennitt nicht stärker gelingt. Das Lied fasst die Aussage des Abends zusammen: Liebe ist möglich, in einem anderen Leben.“ NZZ

„Zart ist das Wort, nach dem der Auftritt von Claudius Körber in «Die Toten» verlangt. Besonders, als der 37-Jährige die Drehbühne, die in hohe Kammern aufgefächert ist, ganz für sich allein bekommt, gemessenen Schritts von Raum zu Raum geht, von Leere zu Leere, und dazu mit feiner Kopfstimme aus Bachs «Actus Tragicus» singt: «Heute wirst du mit mir im Paradies sein.» Was für ein Gänsehaut-Moment!“ Tages-Anzeiger

„Ein krönender Abschluss, aber nicht in dem Sinne, dass es bombastisch wäre, sondern eine unaufdringliche, feine, sehr musikalische, sehr sorgfältige Arbeit. [...] Barbara Frey gelingt es und ihrem fabelhaften Ensemble diese Stimmung, diese Melancholie auf die Bühne zu übertragen.“ SRF 1

„Der Abend ist ein Kunst-Stück, ein Stück Kunst der Stimme und Stimmung, das für sich steht und für sich stehen will. […] der Musikerin Barbara Frey glückt mit «Die Toten» absolutes Theater.“ NZZ

„Am Ende ihrer Intendanz erschafft Barbara Frey ein Zauberstück.“ Süddeutsche Zeitung

„Es ist ein Meisterwerk.“ SRF 1

Mit Benito Bause, Jürg Kienberger, Claudius Körber, Michael Maertens, Lisa-Katrina Mayer, Elisa Plüss
Regie
Barbara Frey
Bühne
Martin Zehetgruber
Kostüme
Bettina Walter
Licht
Rainer Küng
Dramaturgie
Geoffrey Layton
Regieassistenz
Marco Milling
Bühnenbildassistenz
Selina Puorger
Kostümassistenz
Annina Gull
Inspizienz
Aleksandar Sascha Dinevski
Soufflage
Gabriele Seifert
Musik
Barbara Frey, Jürg Kienberger

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